Unternehmen können Schulen bei der digitalen Bildung noch stärker unterstützen, forderten die Teilnehmer:innen einer Podiumsdiskussion am 7. April 2022 in der HABA Digitalwerkstatt in Hamburg. Die Hamburger Grünenvorsitzende Maryam Blumenthal, die Hamburger SPD-Abgeordnete Clarissa Herbst, Schulleiterin Denise Piontek, der Unternehmer und Mathe-Youtuber Daniel Jung sowie Bjarne Dankwardt von der Otto Group diskutierten darüber, wie digitale Kompetenzen in Hamburg an Lehrkräfte und Kinder vermittelt werden und welchen Beitrag Unternehmen leisten können.
Der Bildungserfolg dürfe nicht vom Elternhaushalt und der sozialen Herkunft abhängen, erklärte die Landesvorsitzende von Bündnis90/Die Grünen in Hamburg, Maryam Blumenthal, zu Beginn der Diskussionsrunde. Der digitalen Bildung komme bei der Vermittlung wichtiger Zukunftskompetenzen wie Problemlösung, Frustrationstoleranz und Teamwork eine wichtige Rolle zu. Dabei könne der Staat die Vermittlung digitaler Bildung nicht allein bewältigen – darüber waren sich die Teilnehmer:innen an diesem Abend von Anfang an einig. Die oft mangelhafte finanzielle Ausstattung der Schulen, die Ausbildung der Lehrkräfte, in der die digitalen Inhalte zwangsläufig oft zu kurz kommen würden, die rasanten Fortschritte im Digitalen sowie die oftmals fehlende IT-Abteilung an vielen Schulen würden den Staat und seine Bildungseinrichtungen schon heute vor gewaltige Herausforderungen stellen. Eine der Folgen sei, so Bjarne Dankwardt, dass vielen Schüler:innen am Ende der Schulzeit immer noch wichtige digitale Grundlagen fehlen, die sie beim Eintritt ins Berufsleben brauchen.
Die Politik sollte die Rahmenbedingungen schaffen
Clarissa Herbst sah die Politik in der Verantwortung, die Rahmenbedingungen für die nötigen Veränderungen in diesen Bereichen zu schaffen. Dazu gehöre vor allem die Bereitstellung finanzieller Mittel, um die Schulen mit IT-Infrastruktur auszustatten und die Aus- und Weiterbildung der Lehrkräfte zu finanzieren. Damit jungen Menschen die nötigen Kompetenzen in wirtschaftlicher, vor allem aber auch in digitaler Hinsicht vermittelt werden können, sollten die Schulen enger mit Unternehmen zusammenarbeiten können. Auch Daniel Jung sprach sich für solche Kooperationen aus. Es gehe darum, möglichst vielen Lehrkräften die Grundbegriffe des Digitalen zu vermitteln. Er selbst würde gern die „digitalen Leuchtturmprojekte“ einzelner Lehrkräfte, von denen es einige gebe, mit Hilfe seiner Kanäle und Reichweiten voranbringen.
„Es kommt auf die Lehrkräfte an“
Die Grünen-Politikerin Maryam Blumenthal betonte ebenfalls die Verantwortung der Hamburger Politik für den Bereich digitaler Bildung. Der Staat sollte die Antworten auf die Frage vorgeben, was in der Schule vermittelt werden soll, damit Kinder im Leben selbstbewusst auf eigenen Beinen stehen können. Hier komme es vor allem auf die Lehrkräfte an. Clarissa Herbst könnte sich vorstellen, dass Unternehmen die Lehrkräfte beispielsweise in Form von Workshops und schulischen Kooperationen unterstützen. In diesem Zusammenhang wies Schulleiterin Denise Piontek darauf hin, dass sich die Corona-Pandemie als Katalysator der digitalen Bildung erwiesen habe. Seit 2020 seien bei der Weiterbildung des Kollegiums bei diesem Thema an ihrer Schule große Fortschritte erzielt worden.
„Es gibt viele gute Ideen und eine enorme Bereitschaft auf allen Seiten“
Zum Abschluss fasste Gastgeber und Moderator Jan-David Freund, Head of Intellectual Products der HABA FAMILYGROUP, die Diskussion wie folgt zusammen: „Beim Thema Digitale Bildung ist viel in Bewegung. Hier tut sich einiges. Kinder sind bereit und motiviert, Neues kennenzulernen. Unsere Aufgabe als Politiker, Lehrkräfte oder Unternehmer ist es, die Kinder bei diesen Bemühungen und beim Thema Digitale Bildung zu unterstützen. Es gibt viele gute Ideen und eine enorme Bereitschaft auf allen Seiten, sie zum Wohle der Kinder zu realisieren und umzusetzen. Wir sind auf einem guten Weg, von dem wir als Gesellschaft aber erst einen Teil zurückgelegt haben. Es ist Zeit, einen Zahn zuzulegen!“ Die HABA Digitalwerkstatt Hamburg bietet einen geschützten Workshop-Raum, in dem Kinder unter Begleitung medienpädagogischen Fachpersonals und Trainer:innen die digitale Welt entdecken können. Durch Kooperationen können Unternehmen dort die Bildung für Kinder fördern. Die Vision der HABA Digitalwerkstatt lautet, dass alle Kinder in Deutschland an unserer digitalisierten Gesellschaft teilhaben können, unabhängig von schulischen Angeboten, dem Know-how der Familien, individuellen Stärken oder Beeinträchtigungen.
Über die Teilnehmer:innen in der HABA Digitalwerkstatt Hamburg:
Maryam Blumenthal: Landesvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen in Hamburg; Sprecherin für Sport und Berufliche Bildung/ Ausbildungsberufe in der Hamburgischen Bürgerschaft; Berufsschullehrerin an einer Stadtteilschule in Hamburg.
Clarissa Herbst: Lehrerin, SPD-Abgeordnete der Hamburgischen Bürgerschaft, u.a. im Ausschuss für Wirtschaft und Innovation sowie im Schulausschuss (Schwerpunkt „Digitale Bildung“).
Denise Piontek: Schulleiterin der Schule Brehmweg in Hamburg. Hat mit ihrer Schule schon mehrfach Angebote der HABA Digitalwerkstatt in Anspruch genommen.
Daniel Jung: wird oft als „Rockstar der Mathematik“ bezeichnet. Bekannt geworden mit seinem Youtube-Kanal für Mathe-Tutorials. Gilt mit der von ihm gegründeten VisionsFirst GmbH als Vordenker für digitale und zukunftsorientierte Bildung.
Bjarne Dankwardt: Otto Group, Gründer und Geschäftsführer der TechUcation@school gGmbH.
Über die HABA FAMILYGROUP
Die HABA FAMILYGROUP bereichert seit über 80 Jahren Familien und Einrichtungen mit hochwertigen Produkten in den Kernbereichen Familienleben, Spielen, Bildung, Bewegung, Kleidung und Möbel. Unterihrem Dach vereint sie die bekannten Marken HABA, JAKO-O, FIT-Z, HABA Pro und die HABA Digitalwerkstatt. Seit der Gründung 1938 durch Eugen Habermaass ist die HABA FAMILYGROUP mit Sitz in Bad Rodach in Familienhand. Geschäftsführer ist Tim Steffens. Das Unternehmen beschäftigt rund 2000 Mitarbeiter und erwirtschaftet einen jährlichen Umsatz von rund 360 Millionen Euro.
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